Am 18.6.2022 trat die Ü50 der SG Harsefeld/Apensen zum 13. Mal zur Endrunde der Niedersachsenmeisterschaft an und ist damit die einzige Mannschaft im Bundesland, die an allen Endrunden teilgenommen hat. Dies war auch gleichzeitig die letzte Meisterschaft, die nach dem von Friedel Gehrke vorgegebenen Modus ausgetragen wurde. Friedel Gehrke, der vom NFV für seine herausragenden Verdienste um den Altherrenfußball mit der goldenen Ehrennadel des NFV ausgezeichnet wurde, beendet seine erfolgreiche Tätigkeit im NFV und wurde mit tosendem Applaus von den anwesenden Fussballern würdig verabschiedet.
Die Fussballer der SG Harsefeld/Apensen wurden für ihre ununterbrochene Teilnahme an den Endrunden mit einem Pokal ausgezeichnet. Gleichzeitig bekam Dieter Ropers vom TuS Harsefeld nun schon zum 3. Mal ein Partyfass Bier als ältester aktiver Teilnehmer überreicht.
Das sportliche Abschneiden sieht, wenn man nur auf die nackten Zahlen schaut, weniger erfreulich aus. Als 25. von 32 teilnehmenden Mannschaften blieb man doch etwas hinter den Erwartungen zurück. Dabei wäre deutlich mehr drin gewesen.
Zum Auftakt musste man gleich gegen das spätere Siegerteam von Hannover 96 antreten und konnte das Spiel über weite Strecken ausgeglichen gestalten. Lediglich im Torabschluss waren die 96 wesentlich effektiver, obwohl sie auch zwei Strafstöße benötigten, um in Führung zu gehen. Den ersten konnte Peter Rieck noch parieren, beim zweiten Strafstoß war er dann aber machtlos. Bis dahin hatte das Team der SG aber schon drei sogenannt hundertprozentige Chancen vergeben. Auch nach der Führung der 96er blieb das Spiel ausgeglichen. Der Unterschied war einzig und allein die größere Cleverness im Torabschluss, so dass man sich nach großem Kampf am Ende mit 0 : 2 geschlagen geben musste.
Im zweiten Spiel gegen die SG Holvede/Hollenstedt, dem letzten Finalisten, musste nun ein Sieg her, um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren. Auch hier bot sich den Zuschauern das gleiche Bild, wie schon im ersten Spiel. Mehrere hochkarätige Chancen wurden leichtfertig vergeben und so kam es wie es kommen musste. Nach einem eigenen Einwurf für die SG eroberte sich der Gegner den Ball und kam so überraschend zum Torabschluss, der dann zum 0 : 1 führte. Diesmal konnte die SG jedoch ausgleichen, als Christian Deppe einen abgewehrten Ball souverän ins Netz beförderte. Die SG Harsefeld/Apensen dominierte das Spiel weiterhin, aber das Tor erzielte wiederum der Gegner. Eine als Flanke gedachter Ball senkte sich über den Keeper hinweg ins Tor. Ein Tor, dass an das erste Relegationsspiel des HSV in Berlin erinnerte. Erneut gelangen den Harsefeld/Apensenern noch der Ausgleich. Mehr als das sehr schön herausgespielte Tor von Sven Meyer war aber nicht mehr drin. Auch in diesem Spiel trauerte man den vielen Tormöglichkeiten hinterher. Ein Weiterkommen war jetzt nur noch mit einem hohen Sieg gegen die TuS Esens möglich.
Die Enttäuschungen nach den ersten beiden unglücklich verlaufenden Partien war wohl doch zu groß, so dass die vorher gezeigten Leistungen nicht noch einmal abgerufen werden konnten. Völlig verdient musste man sich am Ende mit 0 : 1 geschlagen geben. Damit war das Aus in der Vorrunde besiegelt.
Im Platzierungsspiel gegen Sparta Werlte trat das Team dann in der B-Besetzung an, um auch den Spielern etwas Spielzeit zu geben, die in den vorigen Begegnungen kaum zum Einsatz kamen. Auch dieses Spiel endete mit 0 : 3. Die Luft war raus und bei Temperaturen von annähernd 30 Grad war es schwer noch einmal die letzten Reserven zu mobilisieren.
Bleibt festzuhalten, dass trotz der schweren Vorrundengruppe mit dem Sieger Hannover 96 und dem letztmaligen Finalisten Holvede/Heidenau wäre mit etwas mehr Fortune eine bessere Platzierung als der am Ende enttäuschende 25. Platz möglich gewesen.
Manfred Schleßelmann